Fehlerstrom

Ein Fehlerstrom, allgemein auch Differenzstrom genannt, ist die Differenz zwischen dem Strom im Hinleiter und dem Rückleiter eines mit Strom versorgten Gerätes. Tritt an einem Gerät ein Fehlerstrom auf, bedeutet dies in der Regel, dass es einen unerwünschten Strompfad gibt, der dazu führt, dass der über den Hinleiter zugeführte Strom nicht über den Rückleiter abfließt.

Ursachen für Fehlerströme können z. B. Isolationsfehler oder defekte elektronische Bauteile sein, über die ein ungewollter Strom fließen kann.

Bei Geräten, die mit Spannungen betrieben werden, die beim Berühren lebensgefährlich sein können, stellen Fehlerströme ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Es gibt jedoch auch eine Reihe von elektronischen Komponenten, die bauartbedingt einen kleinen ungefährlichen Differenzstrom hervorrufen.

Beispielsweise enthalten viele Geräte der Schutzklasse 1 Entstörkondensatoren, die einen kleinen Ableitstrom über den Schutzleiter abführen. Geräte der Schutzklasse 1 sind solche, die an 230V betrieben und 3-adrig mit Phase (L), Nulleiter (N) und Schutzerde (PE) an die Netzspannung angeschlossen werden.

Überwachung durch FI-Schutzschalter

Fehlstromschutzschalter beziehungsweise FI-Schalter überwachen in vielen Elektroinstallationen den Fehlerstrom gemäß der gesetzlichen Vorschriften. Der FI-Schalter führt beim Überschreiten eines Grenzwertes zur schnellen Abschaltung der entsprechenden Stromleitung. Dies ermöglicht die Prävention von möglichen Personen- und Sachschäden.

Durch die Überwachung von Fehlerströmen vom Typ B/B+ können im Prinzip alle möglichen Arten von auftretenden Fehlerströmen erkannt werden. Dazu zählt unter anderem der Stromdurchfluss in Geräten mit Netzteilen, die die Eingangswechselspannung in eine Gleichspannung gleichrichten.

Fehlerstrom-Abschaltung im Rechenzentrum vorbeugen

Insbesondere ist die Differenzstromüberwachung für Betreiber von Rechenzentren im Rahmen der gesetzlich geforderten elektrischen Wiederholungsprüfung interessant: Während des Betriebs von elektrischen Anlagen mit hoher Verfügbarkeit kann hiermit unter den richtigen technischen und organisatorischen Voraussetzungen auf eine kosten- und personalintensive Abschaltung der Anlage verzichtet werden.

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