Modbus

Modbus ist ein im Jahr 1979 eingeführter De-facto-Standard für die Gerätekommunikation in der Automatisierungstechnik. Es handelt sich um ein offenes Kommunikationsprotokoll, das auf einer Client/Server-Architektur basiert. Im OSI-Referenzmodell ist das Modbus-Protokoll auf der Anwendungsschicht angesiedelt und ist unabhängig von der physikalischen Übertragungsschicht definiert. In der Praxis wird das Protokoll über verschiedene Übertragungsmedien/Feldbusse, wie z. B. Ethernet, RS232 und RS485 übertragen.

Bei dem Kommunikationsprotokoll ist meistens ein Master-Gerät wie etwa ein Computer mit mehreren Slave-Geräten, zum Beispiel Steuer- und Messeeinheiten, für den Datenaustausch verantwortlich.

Bei der Datenübertragung wird zwischen drei Übertragungsarten unterschieden

Modbus RTU

Hier werden die Daten in einem kompakten binär kodiertem Datenformat übertragen. Dieses Format ist gut für die Maschine-zu-Maschine-Kommunikation geeignet, lässt sich jedoch nicht leicht von Menschen lesen.

Modbus ASCII

Im Modbus ASCII-Format werden die Daten in ASCII-Code kodiert und sind dadurch direkt für Menschen lesbar. Im Gegensatz zur binären Kodierung müssen mehr Daten übertragen werden, was den Datendurchsatz verringert.

Modbus TCP/IP

Die Variante Modbus TCP/IP ist seit 2007 in der Feldbusnorm IEC 61158 normiert. Die Daten werden in TCP/IP Paketen ähnlich wie Modbus RTU Daten kodiert. Standardmäßig ist für dieses Protokoll der TCP-Port 502 reserviert. Seit 2018 gibt es auch eine abgesicherte Variante unter der Bezeichnung Modbus TCP Security, die auf dem TLS-Protokoll (Transport Layer Security) basiert. Standardmäßig ist hierfür der TCP-Port 802 reserviert.

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